Zum Inhalt springen

Narsiss Performance 2024 © Iris R. Selke
Statement
Mein Körper ist mein Werkzeug. Mit ihm drücke ich das aus, was ich nicht verbalisieren kann. Um Dinge zu kommunizieren, benutze ich den Körper mal als Objekt, mal verwandle ich ihn, indem ich andere Objekte hinzufüge. Ich möchte einen lebendigen Eindruck der physischen und psychischen Traumata aufdecken, die sich in unserem kollektiven Gedächtnis befinden. Die tatsächliche Zufügung von Schmerzen halte ich nicht für notwendig und ist nicht Ziel meines Ausdrucks. Die Imagination allein kann Veränderungen im Handeln bewirken. Meine künstlerischen Arbeiten in allen Genres die ich nutze sind klar strukturiert, einfach und ohne besonderen technischen Aufwand entwickelt. Ich sehe eine Gefahr darin, dass mit einem großen Aufwand von Technik in der Präsentation, die eigentliche Aussage in den Hintergrund gerät.
Sowohl ist die Konzentration auf das Wesentliche durch umfassende Recherche und Wissensaneignung aus medizinischen, wissenschaftlichen, rechtskundigen als auch aus handwerklichen Bereichen unumgänglich um zu einem fundamentierten, erfüllenden Ergebnis zukommen. Die Frage nach der eigenen wie der gesellschaftlichen Identität, die Stellung von Geschichte – Erinnerungen und politischen Handeln in Kunstgeschäfts sowie die Bedeutung von Sexualität, Gender und Kunstgeschichte sind die zentralen Themen, die mich motivieren, gleichermassen inspirieren und interessieren Kunst zu schaffen.
Unabhängig vom jeweiligen Medium heißt für mich Kunst zu schaffen, Fragen zu stellen mehr noch eine Position in der Gegenwart zu beziehen und das Erlebte subjektiv und gegebenenfalls provokativ darzustellen.
Durch die Kunst orientiere ich mich in meinem Leben. Ich schaffe mir durch meine Arbeit eine eigene Realität, die prozesshaft und lebendig abzugleichen ist.
Die Herausforderung für mich als Künstlerin ist, das künstlerische Erbe welches uns hinterlassen worden von früheren Generationen, anzunehmen und weiter zu entwickeln. Rezipienten auf rationaler und emotionaler Ebene mit blinden Flecken zu konfrontieren, Phantasie zu stimulieren, Unbequemes hervorzubringen und auszuformulieren. Gleich dem mittelalterlichen Hofnarren ist es meine Position als Künstlerin, Spiegel der Gesellschaft zu sein und die Fragen nach dem „Wofür“ zu stellen in Zukunft.
Iris R. Selke
art@irisselke.de